ETFs sind, da diese einen vorhandenen Index nachbilden und ohne ein Fondsmanagement auskommen, besonders kosteneffizient. Dies wirkt sich auf die Rendite der Anleger aus – denn wenn die Gebühren niedriger sind, kann von dem Ertrag mehr übrig bleiben. Dies ist der Aspekt, an dem vor allem die thesaurierende ETFs interessant sind. Diese sind der Pendant zu den ausschüttenden ETFs, so dass sie die erzielten Renditen wieder reinvestieren. Die ausschüttenden ETFs zahlen die erzielten Renditen aus.
Die Ausschüttungsarten bei den ETFs
Die Aktien, aus welchen ein ETF besteht, schütten die Dividenden an die Anleger aus. Weitere Anlageformen wie beispielsweise Rohstoffe schütten dagegen keine Gewinne aus. Ein ETF sammelt jene Dividenden und nutzt dabei die Erträge je nach Art der Ausschüttung.
Einerseits werden diese reinvestiert und erhöhen damit das Fondsvolumen oder die Dividenden werden an die Anleger regelmäßig ausgeschüttet, was meist vierteljährlich, monatlich oder jährlich erfolgt.
Der Anleger hat daher die Wahl zwischen ETFs, welche die Dividenden ausschütten (ausschüttende ETFs) sowie ETFs, welche die Gewinne direkt wieder reinvestieren (thesaurierende ETFs). Durch die große Auswahl an ETFs gibt es heutzutage für eine Vielzahl von Indizes beide ETF-Versionen. Welche dabei besser zu dir passt, ist von der Anlagestrategie abhängig.
Jene Thesaurierung hat vor allem den Vorteil, dass Kosten für die Transaktion gespart werden können, indem die Gewinne ohne Zutun automatisch wieder angelegt werden. Der Anleger profitiert zudem vom Zinseszins, welcher über die Jahre einen erheblichen Unterschied macht.
Ausschüttende ETFs schütten die Rendite auf das Depot aus. Der Anleger muss diese allein weiterverwalten. Viele Broker bieten die automatische Wiederanlage an, durch die der Anleger den Schritt spart. Dies kann manche Anleger zudem dazu verleiten, das gewonnen Geld gleich erneut auszugeben. Welche der Varianten die bessere für dich ist, hängt von deiner persönlichen Strategie und Situation ab. Wer zum Beispiel ein passives Einkommen durch ETFs erreichen möchte, findet bei den ausschüttenden ETFs eher, was er aktuell sucht.
Bei der Besteuerung kann in vielen Fällen ein ausschüttender ETF von Vorteil sein, um den jährlichen Steuerfreibetrag zu verwenden.
Ein bekannteres Wort für die Thesaurierung ist die Reinvestition. Dabei erhält der Anleger die Dividende nicht direkt. Diese werden im gleichen Fonds wieder neu angelegt. Die thesaurierenden ETFs eignen sich für längerfristig orientierte Anleger, das Geld erhält der Anleger lediglich über den Verkauf der eigenen Anteile zurück.
Ausschüttende oder thesaurierende ETFs und der Unterschied bei der Besteuerung
Egal ob thesaurierend oder ausschüttend: Die auf die Rendite anfallende Steuer ist – auf die Haltedauer gesehen – die gleiche. Die Besteuerung bei ausschüttenden ETFs erfolgt bei einer Ausschüttung direkt durch die Bank. Bei den thesaurierenden ETFs wird zu Beginn des Jahres eine Vorabpauschale berechnet. Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld fällt diese jedoch eher gering aus. Im Jahr 2022 entfällt die Vorabpauschale gänzlich. Hierdurch genießen die thesaurierenden ETFs zurzeit einen sogenannten Steuerstundungseffekt. Ein großer Teil der zu zahlenden Steuer wird dabei erst mit dem Verkauf fällig, was erneut den Zinseszinseffekt erhöht. In Abhängigkeit von der steuerlichen Situation kann es ebenfalls vorteilhaft sein, den ausschüttenden ETF auszuwählen, um schon heute die Erträge zu realisieren. Lediglich mit steuerlich relevanten Erträgen können die Anleger den Sparerpauschbetrag voll und ganz ausnutzen.
- Die ausschüttenden Anteilklassen dienen dem Anleger für die Erwirtschaftung von regelmäßigen Erträgen.
- So behalten die thesaurierenden Anteilklassen die erwirtschafteten Erträge ein, um sie wieder automatisch zu reinvestieren.
Angesichts der haltenden Niedrigzinsen und nicht unerheblicher Risiken an der Börse haben Fonds, welche die Zinsen oder die Dividenden ausschütten, einen erheblichen Vorteil. Diese gewähren dem Anleger regelmäßig den sicheren Ertrag.
Bei Investmentfonds, die aktiv und passiv gekauft werden, können die Anleger zwischen zwei Varianten wählen. Dies sind die Ausschüttung sowie die Thesaurierung.
- So erzielen bei der ersten Variante die Eigner der Anteile die Erträge aus den Zinsen, Mieteinnahmen oder den Dividenden, welche in aller Regel jedes Jahr ausgeschüttet werden. Über jene ausgeschütteten Erträge können die Anleger dann frei verfügen.
- Bei der zweiten Möglichkeit werden die Renditen automatisch in den gleichen Fonds wieder reinvestiert und daher thesauriert. Die Anleger bekommen daher keine Ausschüttung, sondern der Schwerpunkt der Investition liegt auf einer anhaltenden Wertsteigerung der erworbenen Fondsanteile sowie einem langfristigen Aufbau des Vermögens.
Die Banken bietet dazu eine Übersicht für die besten ETFs. So gibt es bei guten ausschüttenden ETFs regelmäßige Erträge, die den Anlegern frei zur Verfügung stehen und in andere Anlagearten investiert werden können, was die Diversifikation des Vermögens zulässt. Nach der Ausschüttung jedoch müssen diese neue, rentable Möglichkeiten zur Investition für die Erträge finden, bei welchen eventuell noch weitere Gebühren anfallen. Zudem ist aufgrund der Ausschüttung der Erträge bei dem Fondsanteil mit einer geringen Wertsteigerung zu rechnen.
Die thesaurierenden Fonds haben den Vorteil, dass keinerlei separate Gebühren bei der Reinvestition der Erträge in neue Anteile der Fonds investiert werden. Hier gibt es teils einen sehr starken Wertzuwachs durch den Anstieg des Vermögens der Fonds. Der Nachteil ist, dass es keine Ausschüttung der Rendite sowie ein höheres Verlustrisiko bei fallenden Kursen gibt, da sämtliche Erlöse wieder reinvestiert werden.
So sollten die Anleger, die Wert auf den langfristigen Vermögensaufbau setzen, die thesaurierende Fonds nutzen, da ein stetiger Aufbau des Vermögens im Vordergrund steht. Wenn es den Anlegern um die regelmäßigen Ertragsauszahlungen geht, dann sind ausschüttende Fonds die bessere Möglichkeit. Ebenfalls dazu eignen sich auch die Dividenden-ETFs.
Fondsrendite bestimmen
Viele Anleger fragen sich, wie sich die Rendite bei den ausschüttenden und thesaurierenden Fonds verhält. Bei der Bestimmung der Fondsrendite sind die Erträge von besonderer Bedeutung. Es gilt dabei die Regel, dass nur bei thesaurierenden Fonds die von den Gesellschaften ausgewiesene Rendite dem eigentlichen Wertzuwachs entspricht. Bei den ausschüttenden Fonds kommt es für die Anleger vor allem darauf an, was diese mit den vereinnahmten Renditen machen. Wenn diese umgehend in den gleichen Fonds investieren, dann erzielt er am Schluss in etwa dieselbe Performance wie die thesaurierenden Fonds. Nur die Kaufgebühren verringern dabei den Nettogewinn.
Konsumieren die Anleger allerdings die Erträge oder investieren sie diese anderweitig, beispielsweise in Fest- oder Tagesgeld, dann fällt die Rendite der Fonds zurück. So kann der Zinseszinseffekt auch bei aussetzender Wiederanlage von Dividenden oder Zinsen nur wenig für die Anleger arbeiten.
Dass die Performance von ausschüttenden und den thesaurierenden Fonds in Vergleichen meistens identisch erscheint, hat vor allem damit zu tun, dass fingiert wird, dass die Gewinnanteile bei ausschüttenden Fonds wieder sofort reinvestiert werden. Dabei ist die Performance lediglich ein theoretischer Wert. So sind eine interessante und sichere Alternative vor allem die Genossenschaftsanteile der jeweiligen Banken. Diese bieten jedes Jahr attraktive Dividenden, vor allem jedoch werfen die Genossenschaftsanteile der Volksbanken besonders hohe Anteile bzw. Gewinne ab.
Wichtig ist generell die Besteuerung von thesaurierenden und den ausschüttenden Fonds. Seit dem Beginn des Jahres 2018 gilt in Deutschland die Neugestaltung des Investmentsteuergesetzes, wonach sämtliche Fonds anhand der jährlichen Pauschale besteuert werden. Das Ziel jener neuen Regelungen ist es, die Anleger und die Depotbanken den Aufwand für die Besteuerung zu vereinfachen.