Fibonacci-Retracements sind ein Tool der technischen Analyse von Finanzmärkten. Es basiert auf der Idee, dass sich die Kursbewegungen anhand bestimmter Prozentsätze von vorherigen Hochs und Tiefs vorhersagen lassen. Dadurch soll die Entstehung von Unterstützungs- und Widerstandszonen im Kursverlauf erkennbar gemacht werden.
Ein Fibonacci-Retracement wird durch zwei Punkte gebildet, einem Hochpunkt und einem Tiefpunkt. Die Linien werden durch die Kurseinschnitte der Intervalle in bestimmten Prozentsätzen markiert, meistens in 23,6%, 38,2%, 50%, 61,8% und 78,6%. Diese Prozentsätze sind auf der goldenen Zahl basiert.
Wie funktionieren Fibonacci-Retracements?
Bei einem Kursanstieg wird eine Fibonacci-Linie von einem Tiefpunkt zum Hochpunkt gezogen. Dadurch werden die Kurseinschnitte der Intervalle in bestimmten Prozentsätzen markiert. Die Idee dahinter ist, dass sich der Kurs auf einen bestimmten Prozentsatz zurückzieht, bevor er erneut ansteigt.
Beispiel: Ein Aktienkurs liegt bei 100 € und steigt auf 150 €. Daraufhin findet ein Rückzug auf 130 € statt. Dies entspricht einer Korrektur von 38,2%. Wenn der Kurs wieder ansteigt, kann man davon ausgehen, dass er die 150 € übersteigt, da die Korrektur im Rahmen des Fibonacci-Retracements lag.
Bei einem Kursabfall wird eine Fibonacci-Linie von einem Hochpunkt zum Tiefpunkt gezogen. Dadurch werden die Kurseinschnitte der Intervalle in bestimmten Prozentsätzen markiert. Die Idee dahinter ist, dass sich der Kurs auf einen bestimmten Prozentsatz erholt, bevor er erneut abfällt.
Beispiel: Ein Aktienkurs liegt bei 150 € und fällt auf 100 €. Daraufhin findet eine Erholung auf 120 € statt. Dies entspricht einer Erholung von 38,2%. Wenn der Kurs wieder abfällt, kann man davon ausgehen, dass er die 100 € unterschreitet, da die Erholung im Rahmen des Fibonacci-Retracements lag.
Wie können Fibonacci-Retracements beim Trading genutzt werden?
Fibonacci-Retracements können beim Trading genutzt werden, um den Ein- und Ausstiegspunkt in eine Position zu bestimmen. Ein Fibonacci-Retracement wird auf einem Chart gezogen und die einzelnen Prozentsätze dienen als Unterstützungs- oder Widerstandszonen. Wenn der Kurs den Prozentsatz erreicht, kann man davon ausgehen, dass eine Trendwende oder Korrektur bevorsteht.
- Ein Beispiel: Ein Trader sieht ein starkes Aufwärtsmomentum, will aber nicht zum Höchstpreis kaufen. Er wartet auf eine Korrektur und zieht eine Fibonacci-Linie von einem Tiefpunkt zum Hochpunkt des Aufwärtsmoments. Der 38,2%-Prozentsatz ist erreicht und der Trader kauft die Aktie.
- Ein weiteres Beispiel: Ein Trader sieht ein starkes Abwärtsmomentum, will aber nicht zum Tiefstpreis verkaufen. Er wartet auf eine Erholung und zieht eine Fibonacci-Linie von einem Hochpunkt zum Tiefpunkt des Abwärtsmoments. Der 38,2%-Prozentsatz ist erreicht und der Trader verkauft die Aktie.
Welche Vor- und Nachteile hat das Trading auf Basis von Fibonacci-Retracements?
Die Vorteile des Fibonacci-Retracements liegen in der Vorhersage von Unterstützungs- und Widerstandszonen und der Möglichkeit, den Ein- und Ausstiegszeitpunkt in eine Position zu bestimmen.
Jedoch gibt es auch Nachteile. Fibonacci-Retracements funktionieren nicht immer und können gelegentlich falsche Signale geben. Eine Korrektur muss nicht unbedingt auf einen bestimmten Prozentsatz zurückgehen und eine Erholung muss nicht unbedingt auf einen bestimmten Prozentsatz ansteigen. Daher sollten Fibonacci-Retracements immer mit anderen Indikatoren und Analysen kombiniert werden.
Fazit
Fibonacci-Retracements sind ein nützliches Tool zur technischen Analyse von Finanzmärkten. Es hilft beim Bestimmen von Unterstützungs- und Widerstandszonen und dem Einstieg und Ausstieg in eine Position. Aber wie bei jedem Tool der technischen Analyse gibt es keine Garantie für den Erfolg. Fibonacci-Retracements sollten immer mit anderen Indikatoren und Analysen kombiniert werden.